Zur Vorhersagbarkeit einer sicheren ästhetischen Versorgung bietet die dreidimensionale Implantatplanung eine exakte Diagnostik der knöchernen Strukturen. Somit wird die Abstimmung einer prothetischen Planung mit einer entsprechenden chirurgischen Planung präzise umgesetzt. Eine genaue Aussage, wo eine Knochenaufbauplastik erforderlich ist, wird bereits im Vorfeld ermöglicht. Somit erfolgt eine prothetisch orientierte Implantation. Man spricht vom sogenannten Backward-Planning (Rückwärtsplanung). Hier wird aus prothetisch ästhetischer Sicht zunächst die ideale Implantatposition festgelegt. Im Anschluss wird die Voraussetzung über eine dreidimensionale Diagnostik untersucht. So läßt sich die Frage nach einer gegebenenfalls notwendigen Aufbauplastik im Vorfeld klären. Die ideale Implantatposition wird anschließend durch eine computergestützte dreidimensionale Planung mittels einer speziellen Software in eine Bohrschablone mit Bohrhülse (Führungshülsen) umgesetzt.
Der große Vorteil der Technik ist die echte Dreidimensionalität, die exakte Vermessung des Kieferknochens, die räumliche Darstellung von anatomischen Nachbarstrukturen wie Oberkieferhöhle, Unterkiefernerv, aber auch Wurzeln der Nachbarzähne sowie eine Abschätzung der Knochenqualität. Somit bietet die dreidimensionale Implantatplanung eine hohe Sicherheit. Im Rahmen des implantologischen Vorgehens eine gute Ausrichtung der Implantatachsen, eine gute Vorhersehbarkeit des knöchernen Lagers und des Weichgewebes bei einer exakten Planung der Implantatpositionen. Die Vorhersagbarkeit eines ästhetisch hochwertigen Ergebnisses wird darüber erhöht. Bei gleichzeitiger Anwendung der digitalen Volumentomographie ist auch die Strahlenbelastung in einem mehr als akzeptablen Bereich.
Bei der digitalen Volumentomographie handelt es sich um eine sehr strahlungsarme innovative Technik. Hier erfolgt eine echte dreidimensionale Darstellung der Strukturen im Gesichtsschädel. Diese erst seit 1997 verfügbare Technik hat ein großes Indikationsspektrum in der Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie. Bei einer sehr geringen Strahlungsintensität bietet sie eine extrem hohe Auflösung. Von einer Röntgenröhre ausgehendes kegelförmiges Strahlenbündel durchdringt den Patienten und wird auf der Gegenseite von einem Detektor aufgezeichnet. Im Unterschied zur klassischen Computertomographie erfolgt eine gepulste Durchleuchtung, wodurch die geringe Strahlenbelastung resultiert. Dabei ist die Auflösung mindestens vergleichbar mit der klassischen Computertomographie.
Klassische Anzeigen für die Durchführung einer digitalen Computertomographie sind zum einen die Lagebestimmung von verlagerten Zähnen im Kiefer, insbesondere in Beziehung zu anatomischen Nachbarstrukturen wie dem Unterkiefernerven oder der Oberkieferhöhle. Darüber hinaus ist auch das Aufsuchen von Fremdkörpern, aber auch Speichelsteinen eine weitere Anzeige für die Durchführung eines Volumentomogramms. Auch bei Brüchen des Gesichtsschädels lassen sich die Bruchlinien dreidimensional darstellen. In der Diagnostik von Knochenerkrankungen ist die digitale Volumentomographie eine wertvolle Hilfe.
Eine weitere Indikation ist die Planung von Zahnimplantaten. Zusammen mit einer dreidimensionalen Planungssoftware lassen sich hier auf den Millimeter genau Implantatposition und Richtung vorherbestimmen. Darüber werden zum einen Nachbarstrukturen (Unterkiefernerv, Nachbarzahnwurzeln, Oberkieferhöhle) sicher geschont, zum anderen auch ein ästhetisch vorhersagbares Ergebnis gewährleistet.
Auch im Rahmen der knöchernen, ästhetischen Gesichtschirurgie und bei der Korrektur von Fehlbisslagen (Dysgnathiechirurgie) ermöglicht die vorherige dreidimensionale Darstellung des Gesichtsschädels eine exakte Operationsplanung.
Bei Implantaten (künstlichen Zahnwurzeln) handelt es sich überwiegend um Vollschraubenimplantate aus Reintitan.
Gründe für die Einpflanzung von Zahnimplantaten sind zum einen die bessere Verankerung einer Prothese im Ober- und Unterkiefer, die einseitig verkürzte Zahnreihe, aber auch die festsitzende knochenverankerte prothetische Versorgung bei Lücken im Gebiss, insbesondere zum Ersatz von einzelnen Zähnen bei kariesfreien und nicht geschädigten Nachbarzähnen.
Grundsätzlich wird zunächst das Knochenangebot, auch unter Anwendung der modernen strahlungsarmen digitalen Volumentomographie, untersucht. Ist nicht ausreichend Knochengewebe für eine Implantatversorgung gegeben, wird zunächst durch die Verpflanzung von eigenem Knochengewebe oder unter Verwendung von Knochenersatzmaterialien das Knochengewebe so vorbereitet, dass es für die Aufnahme eines Implantates in der idealen Position geeignet ist. Anschließend wird die künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen eingepflanzt. Im Einzelnen lässt sich auch eine sofortige Versorgung des Implantates verantworten.
In der Regel müssen die künstlichen Zahnwurzeln (Implantate) jedoch zunächst unbelastet, das heißt ohne eine entsprechende Kronen- oder Brückenversorgung einwachsen. In der Regel beträgt die Einwachsperiode im Unterkiefer drei, im Oberkiefer bis zu sechs Monaten.
Durch die Verwendung einer modernen dreidimensionalen strahlungsarmen Diagnostik lässt sich hier auch in einigen Fällen ein minimal invasives Vorgehen ohne Schnitt, nur durch eine kleine Stanzung der Kieferschleimhaut wählen.